Übergewicht ist nicht mehr ausschließlich eine Krankheit, die in Industrieländern verbreitet ist. Wie eine neue Studie zeigt, sind rund ein Drittel aller Menschen auf der Welt zu dick oder fettleibig. Das betrifft auch Menschen, die in Entwicklungsländern leben.
Grundlage der Studie
Unter der Leitung der Forscherin Marie Ng wertete ein Team vom Institute for Health Metrics and Evaluations (IHME) der Universität Washington die körperlichen Eigenschaften von Menschen aus der ganzen Welt zwischen 1980 und 2013 aus. Dabei wurde ein Schnitt durch die Gesellschaft gemacht, sodass sowohl Frauen und Männer unterschiedlicher Altersstufen als auch Babys und Kinder auf Übergewicht überprüft wurden. Die Forscher ermittelten dafür den jeweiligen Body Mass Index (BMI) mehrerer Millionen Menschen, um festzustellen, ob eine Person unter Übergewicht oder Fettleibigkeit litt. Ein BMI bis 25 gilt allgemein noch als normal, wogegen man bei einem BMI zwischen 25 und 29,5 von Übergewicht spricht. Ab einem BMI von 30 gilt ein Mensch dagegen als fettleibig.
Ergebnisse der Studie
Wie Marie Ng und ihr Team herausfanden, sind die Zahlen der Übergewichtigen von 1980 an dramatisch angestiegen. 1980 wiesen nur rund 857 Millionen Menschen Übergewicht oder auch Fettleibigkeit auf. 2013 hatte sich diese Zahl aber mit 2,1 Milliarden Menschen fast verdreifacht. Über die Hälfte der Betroffenen leben dabei in Industrieländern wie den USA, China und Deutschland, während der Rest sich auch auf Länder wie Ägypten, Saudie-Arabien oder Brasilien verteilt. Der Grund hierfür wäre neben einem Überfluss an Nahrung auch ein chronischer Mangel an Zeit und Bewegung der Menschen. Dadurch würde maßgeblich die Ernährung beeinflusst und viele Menschen würden häufiger zu Fast-Food greifen. In der Studie wurde auch festgestellt, dass von 671 Millionen registrierten Menschen mit Fettleibigkeit der größte Anteil erwartungsgemäß in den USA beheimatet wäre. Aber auch im Nahen Osten stieg die Anzahl der Fettleibigen in den letzten 30 Jahren stark an.
Risikogruppe Kinder
Bei ihren Untersuchungen stellten die Forscher auch fest, dass auch immer häufiger Kinder und Jugendliche zu dick wären. Bei Kindern ist diese Krankheit besonders bedenklich, da Übergewicht und Fettleibigkeit in jungen Jahren Folgekrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme und einige Formen von Krebserkrankungen begünstigen. Darum wäre es nach Ansicht der Forscher wichtig, besonders bei Kindern und Jugendlichen ein neues Bewusstsein für gesunde Ernährung zu fördern, um die zukünftige Zahl der Übergewichtigen und Fettleibigen in den nächsten Jahren zu senken.